Heute haben wir bereits die erste Woche in Neuseeland hinter uns, mit vielen Erlebnissen und Eindrücken. Bereits vorneweg: Zum Glück haben wir noch zwei weitere Wochen, es gibt noch so viel zu sehen.
Der Reisestart
Begonnen hat die Neuseeland Rundreise mit einem langen Flug der Singapore Airlines von Singapur nach Auckland. Leider war die Boeing 777 nicht mehr ganz so komfortabel und leise wie der Airbus A380, daher kam uns der fast 10 stündige Flug etwas lange vor. In Auckland angekommen (nach 22:00 Lokalzeit), wurden wir genaustens auf unerlaubte Lebensmittel und sonstige für die Insel bedrohliche Organismen (Tiere, Dreck, ...) untersucht. Wir kamen zum Glück ohne Probleme durch den Check (trotz Schoggi-Ostereili) und konnten die erste Nacht im Hotel direkt neben dem Flughafen geniessen.
Am nächsten Tag fuhren wir mit einem Shuttle Bus zur Campervermietung. Dort erhielten wir eine gründliche Einführung in den Umgang mit dem Camper, dies sogar mit einer DVD. Ca. eine Stunde später durften wir mit dem fabrikneuen (nicht mal 90km!), in einen Camper umfunktionierten Mercedes Sprinter (alias Aquila RV) losfahren. Die erste Fahrt mit einem rechtsgesteuerten Auto mit Linksverkehr, das war mal spannend. Weit fuhren wir nicht, denn wir mussten uns im nächstgelegenen Supermarkt ("Countdown") mit den wichtigsten Lebensmitteln und was man sonst noch so braucht eindecken. Nach dem Grosseinkauf gings direkt auf den nächstgelegenen Campingplatz in Manukau (Auckland).
Von Auckland nach Raglan
Die erste längere Fahrt mit dem Camper am nächsten Tag führte uns via Hamilton nach Raglan. Die Fahrt war sehr anstrengend, das rechts Sitzen, das lange Fahrzeug und der Linksverkehr sind definitiv gewöhnungsbedürftig und das Fahren alles andere als entspannend. In Hamilton besuchten wir die Hamilton Gardens und machten eine längere Pause. Auf dem kurvigen Weg nach Raglan konnte ich bereits etwas entspannter fahren und schonmal für die kommenden kurvigen Strecken üben. Landschaftlich ist die Gegend sehr abwechslungsreich und schön. Übernachtet haben wir auf einem Campingplatz in Raglan, direkt am Ufer.
Von Raglan zu den Waitomo Caves
In der Nacht ist ein grosser Sturm mit viel Wind und Regen aufgekommen. So rüttelte es die ganze Nacht über den Camper durch und damit auch uns. Leider hat auch der Morgen kein besseres Wetter gebracht, so haben wir auf dem Weg zu den Waitomo Caves nur einen kurzen Halt in Otorahanga bei einem kleinen Zoo (genannt Kiwi House) gemacht. Endlich konnten wir Kiwis sehen, doch leider nur zwei. Dafür gab es noch diverse andere einheimische Vögel zu bestaunen. Als wir bei den Waitomo Caves ankamen, kam auch die Sonne zum Vorschein. Das Wetter ist so richtig typisches Aprilwetter. Ein Sprichwort der Maori sagt: "In 10 Minuten ist das Wetter wieder anders". Und das stimmt auch wirklich fast, an einem Tag kann es regnen, winden, die Sonne scheinen, und dann wieder von vorn.
Es gibt drei Höhlen (Caves) in Waitomo, wir haben jedoch nur die Glowworm Caves besucht, mit vielen tausenden Glühwürmern. Der Campingplatz ist direkt bei den Höhlen gelegen und hat uns sehr gefallen.
Von den Waitomo Caves nach New Plymouth
Bei den Waitomo Caves gibt es ausser den Höhlen auch noch diverse Rundgänge durch den Wald. Davon machten wir einen am nächsten Tag, welcher uns durch einen traumhaften Wald und diverse Höhlen führte. Danach ging es weiter nach New Plymouth. Unterwegs erlebten wir wieder alle möglichen Arten von Wetter. Von Wind und Sturm bis Sonnenschein und gleichzeitigem Regen gab es alles. Da Karfreitag war, waren nahezu alle Läden geschlossen. Im einzigen offenen Laden den wir fanden, konnte man alles ausser Alkohol kaufen. Ein grosses Plakat wies darauf hin, dass am Karfreitag keine Alkohol verkauft werden darf. Auch hier haben wir auf einem schönen Campingplatz übernachtet, welcher mitten in einem Wohngebiet lag.
Von New Plymouth nach Whaganui
Auf dem Weg von New Plymouth nach Whaganui brachte uns ein Abstecher zu den Dawson Falls, ein 18 Meter hoher Wasserfall. Dort trafen wir einen Schweizer, welche um 1978 nach Neuseeland ausgewandert ist. Der Rundgang vom Visitor Center zum Wasserfall war traumhaft schön, aber zum Glück hatten wir gutes Schuhwerk, denn der Weg war ein richtiger Bach. Eigentlich hätten wir noch sehr gerne den Mount Taranaki (oder auch Mount Egmont) gesehen, nur leider war dieser gut unter den Wolken versteckt und zeigte sich nur einmal ganz kurz. Die Nacht auf dem Campingplatz in Whaganui war ziemlich Kalt, man merkt, dass wir in den etwas kälteren Süden kommen, und halt auch, dass bereits Herbst ist.
Von Whaganui nach Taupo
Von Whanganui aus wollten wir während der Fahrt in Richtung Taupo die drei Berge des Nationalparks bestaunen. Einer davon, der Ngauruhoe ist bekannt aus Herr der Ringe als The Doom. Aber auch hier haben uns die Wolken und der Regen einen grossen Strich durch die Rechnung gemacht. Da wir aber noch eine Zeit lang in dieser Gegend sind, besteht die Chance die Berge doch mal noch zu sehen. Auch hier ändert das Wetter andauernd. Da wettertechnisch auch keine Wanderung in Frage kam, fuhren wir bis nach Taupo an den grössten See Neuseelands, den Lake Taupo. Hier bleiben wir nun für zwei Nächte, um uns etwas zu erholen und den schönen Campingplatz zu geniessen.
Weiter gehts dann in Richtung Wellington und später bereits wieder in Richtung Norden.
TL;DR: In dieser ersten Woche haben wir viel Tolles erlebt und freuen uns auf die nächsten zwei Wochen. Neuseeland ist sehr angenehm zum fahren, vor allem auch sehr kurvig, aber genau das macht es spannend. Die Kurven haben meistens eine empfohlene Geschwindigkeit angegeben, so kann man abschätzen, wie scharf sie sein wird. Mit dem automatisch geschalteten Camper wunderbar zum Fahren. Auch die Abdeckung mit mobilem Internet ist super, wir haben für 30 NZ$ 3GB Daten erhalten. Für die Campingplätze habe wir eine Top 10 Club Karte gekauft, so haben wir auf allen Top 10 Campingplätzen Rabatt und die Karte ist sogar für Australien gültig. PS: Kia Ora kommt aus der Sprache der Maori (Ureinwohner Neuseelands) und bedeutet: Willkommen.