Drei Tage unterwegs im Outback Australiens, zwei Nächte unter freiem Himmel, das war unser bisher grösstes Abenteuer auf unserer Reise.
Durchgeführt wurde die Tour von The Rock Tour, gebucht haben wir allerdings über Lost in Australia. Unsere Tourguides waren Mark und Kerry (noch in Ausbildung). Beide leisteten einen super Job und haben einen grossen Teil dazu beigetragen, dass die Tour in bester und unvergesslicher Erinnerung bleiben wird. Mark hatte einen Knochenjob: hunderte von Kilometern fahren, die Wanderungen leiten und dabei vieles erzählen, kochen, Feuer machen, etc. Dabei blieb er immer ruhig und unterhielt uns mit seiner authentischen australischen Art, mit vielen Sprüchen und Witzen. Der australisch-englische Dialekt war bei beiden sehr ausgeprägt, was es manchmal schwierig machte, alles zu verstehen. Trotzdem erfuhren wir vieles übers Outback, die Aborigines und die Gegend, die wir besuchten.
Die drei Tage waren vollgestopft mit Programm, uns wurde definitiv nie langweilig (ausser vielleicht auf den langen Fahrten). Es war ein einmaliges Erlebnis, welches wir noch lange in Erinnerung behalten werden.
Tag 1 - Kings Canyon
Früh am Morgen wurden wir bei unserem Hotel abgeholt. Mit einem Minibus (max. 21 Personen, wir waren 19) und einem Anhänger voll Gepäck ging es los in Richtung Kings Canyon. Die Fahrt dauerte über 5 Stunden (ca. 500 Kilometer), Zwischenhalte machten wir unterwegs bei den wenigen Outback-Tankstellen die es gibt.
Beim Kings Canyon wanderten wir über den 6 Kilometer langen "Rim Walk" den steilen Klippen entlang, was eine fantastische Sicht auf den Canyon bot. Der erste Teil, genannt "Heart-Attack Hill", war sehr steil, danach verlief der Weg mehrheitlich eben, bis auf ein paar steile Treppen. Da es in dieser Gegend sehr heiss werden kann, wird vorgeschrieben mind. 3 Liter Wasser pro Person mitzunehmen.
Entstanden ist dieser schöne Ort vor über 350 Millionen Jahren, als der Sandstein zu erodieren begann. So wurde daraus die Schlucht mit ihren vielen Farben und hohen Klippen.
Nach dieser anstrengenden Wanderung ging die Fahrt nochmals über 200 Kilometer bis in die Nähe von Curtin Springs, wo wir unser Buschlager aufbauten: In der Mitte ein grosses Feuer (Feuerholz mussten wir unterwegs selber sammeln) und rundherum die sogenannten Swag-Bags (Ein Schlafsack-Sack). Gekocht wurde auf dem Feuer, es gab Reis mit einem Chili und zum Dessert ein selber gemachtes Bierbrot. Ein WC hatte es zwar, jedoch nur ein Buschhäuschen welches einen WC Ring über einem Loch hatte.
Vor dem Einschlafen konnten wir den beeindruckenden Sternenhimmel geniessen. So viele Sterne sieht man bei uns in der Schweiz nur in den abgelegendsten Gebieten, wenn überhaupt. Sofort sah man die Milchstrasse, viele bekannte Sternbilder wie das Kreuz des Südens, die südliche Krone, den Orion, der grosse Hund, das Skorpion, der Schütze (wo sich auch das Zentrum der Milchstrasse befindet) und sogar der grosse Wagen war am Horizont ersichtlich. Gewisse Sternhaufen und Nebel sah man sogar ohne den Feldstecher hervor zu nehmen.
Tag 2 - Kata Tjuta, Uluru Sunset
Die Nacht war eiskalt, viel schlafen konnten wir nicht. Wir wurden um 5:30 Uhr geweckt und bekamen ein Frühstück mit Toast, Müesli, Kaffee und Tee. Das Feuer brannte bereits wieder, so konnten wir etwas Wärme tanken.
Bald ging es auch schon weiter zum ca. 130 Kilometer entfernten Kata Tjuta, auch "The Olgas" genannt. Der erste Halt machten wir beim Yulara Camp. Dort konnten wir eine warme Dusche nehmen und ein richtiges WC benutzen. Weiter gings dann in den von Aborigines geführten Nationalpark und Kata Tjuta. Die Wanderung führte uns in ca. 9 Kilometern rund um die Hügel und bot eindrückliche Aussichten. Mark und Kerry erzählten uns dabei die Entstehung der Kata Tjuta, Geschichten der Ureinwohner und erklärten uns die vielen Pflanzen und Gesteinsarten.
Vom Kata Tjuta aus gings zum Uluru Cultural Center, einer Ausstellung über die Geschichte und Kultur der Aborigines. Viel Zeit hatten wir nicht, denn vor dem Sonnenuntergang wollten wir noch den Mala Walk machen, um den Uluru aus der Nähe bestauenen zu können. Pünktlich schafften wir es zum Sunset Parkplatz für Busse und konnten den atemberaubenden Sonnenuntergang mit bester Sicht auf den Uluru, zusammen mit vielen weiteren Touristen, geniessen. Währenddessen kochten Mark und Kerry für uns ein feines Nachtessen, welches wir auch gleich dort assen.
Den Abend und die Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz von Yulara, mit warmer Dusche und richtigem WC, natürlich wieder unter freiem Himmel.
Tag 3 - Uluru Sunrise, Base Walk
Um das Schauspiel des Sonnenaufgangs nicht zu verpassen, standen wir bereits um 5:30 auf und fuhren zum gleichen Parkplatz, auf welchem wir auch den Sonnenuntergang sahen. Es windete stark und warm war es auch nicht gerade, aber es lohnte sich für diesen Moment dort zu sein. Der Himmel wurde immer röter bis die ersten Sonnenstrahlen uns und den Uluru (Früher auch Ayers Rock genannt) begrüssten. Währenddessen Frühstückten wir und genossen die Morgenstimmung.
Den Abschluss unseres Uluru Besuches machten wir mit der ca. 10 Kilometer langen Umwanderung des Ulurus, den sogenannten "Uluru Base Walk". Hierbei sahen wir die vielen Faceten des Inselberges von Nahem. Den Berg selber bestiegen wir nicht, da dies von den Aborigines nicht gewünscht wird. Für sie ist der Berg heilig.
Einige Teilnehmer der Gruppe verliessen uns nach dieser Umwanderung beim Flughafen von Yulara. Die Restlichen fuhren die lange Strecke wieder zurück nach Alice Springs. Halt machten wir nur für einen kurzen Lunch und einen Blick auf den Salzsee "Lake Amadeus" und Mount Conner. Kurz vor Alice Springs konnte man noch einen kurzen Kamelritt machen. Wir schauten jedoch nur einigen Tourteilnehmern dabei zu.
Zurück in Alice Springs gönnten wir uns eine ausgedehnte Dusche im Hotel und trafen uns anschliessend mit einigen Teilnehmern und unseren Guides in der "The Rock Bar" für ein Nachtessen und ein paar Biere bei super Live Musik. Ein schöner Abschluss dieser drei tollen Tage.