Island

Vom 10. bis 24. Juli 2016 haben wir eine zweiwöchige Rundfahrt in Island gemacht. Nicht umsonst ist die Insel bei schweizer Touristen so beliebt, handelt es sich doch um eine Insel mit unglaublich schöner Natur, welche in knapp 4 Stunden von Zürich aus z.B. per Icelandair erreichbar ist. Und dass die isländische Nationalmannschaft an der EM 2016 super gespielt hat, macht die Insel umso mehr bekannt.

Island Karte GPS Track

Route: Via Süden (Süden -> Osten -> Norden -> Westen). Braune Punkte: Übernachtungen

Rund um die Insel

Begonnen hat unsere Island-Rundreise in Keflavík (sprich "Keplawik") wo wir unser Mietauto am Flughafen entgegen genommen haben. Die erste Fahrt brachte uns nach Reykjavík, dort verbrachten wir den ersten Abend und die erste Nacht. Bereits hier wurde uns klar, dass hier die Nächte nicht wirklich dunkel sein werden. Auch um 22:00 war es noch so hell wie am späten Nachmittag. Daran mussten wir uns zuerst gewöhnen.

Viel Zeit blieb uns nicht im Reykjavík, am nächsten Tag ging es bereits los in Richtung "Golden Circle". Das erste Naturwunder erwartete uns in Þingvellir (sprich "thinkvetlir" - das th englisch ausgesprochen). Hier kann man sehr gut bestaunen, wie die amerikanische und eurasische tektonischen Platten auseinanderdriften.

Weiter ging es nach Haukadalur zu den Geysiren. Aktiv ist zur Zeit nur der Geysir "Strokkur", welcher alle paar Minuten Wasser in die Luft schiesst. Der grosse Geysir mit dem Namen "Geysir" ruht zur Zeit. Zum Abschluss des Tages besuchten wir den bekannten Wasserfall Gullfoss. Zur Übernachtung ging es zurück nach Laugarvatn ins Hotel Edda ML. Das Hotel ist eine Schule, welche zu einem Hotel erweitert wurde.

Das Ziel des dritten Tages war die kleine Ortschaft Vík í Mýrdal im Süden der Insel. Auf der Autofahrt dorthin (meistens auf der Ringstrasse) machten wir bei zahlreichen Wasserfällen halt. Zuerst aber hielten wir beim Kratersee Kerið. Ein schöner Speziergang über den Kraterrand und den Abstieg zum See hat durch die wunderbare Landschaft geführt.

Gesehen haben wir die Wasserfälle Gluggafoss, Seljalandsfoss und Skógafoss. Wobei der Seljalandsfoss der schönste der drei war. Bei diesem konnte man hinter dem Wasserfall durchspazieren, dabei wurde man aber etwas Nass.

Bei Sólheimajökull machten wir eine kleine Wanderung in die Nähe der Gletscherzunge des Mýrdalsjökulls Gletschers. Jökull (sprich "jökutl") heisst übersetzt Gletscher. Bei Vík í Mýrdal hat es einen wunderschönen Strand mit schwarzem Sand, vielen Vögeln und mit etwas Glück sieht man sogar Seehunde im Wasser.

Weiter ging es am vierten Tag in Richtung Osten, mit dem Ziel Höfn. Die Ringstrasse führt hier am Fuss von verschiedenen Gletschern entlang, mit wunderbaren und unzähligen Gletscherzungen. Beim See Jökulsárlón erwartete uns ein grosses Highlight: Schwimmende Eisberge, welche von einer Gletscherzunge abgebrochen sind. Dieses Naturschauspiel ist grossartig und hat uns sehr beeindruckt. In Höfn haben wir im sehr empfehlenswerten Restaurant Pakkhús unser Nachtessen genossen.

Die Route am fünften Tag führte uns über die Ostfjorde bis nach Egilsstaðir. Über etwas kurvigere Strassen als gewohnt genossen wir die fantastische Landschaft. Hier führt die Ringstrasse ganz nahe am Meer vorbei.

Von Egilsstaðir aus ging die Fahrt im Landesinnern am sechsten Tag weiter, mit ein paar Umwegen bis in die Nähe von Akureyri, wo wir zwei Nächte im empfehlenswerten Hotel Natur (mit eigenem Aussichtsturm) verbrachten.
Der Umweg führte uns zuerst zu den Wasserfällen Dettifoss und Selfoss. Der Dettifoss ist von der Grösse her vergleichbar mit dem Rheinfall und führt eine ähnlich grosse Wassermenge.
Nach den Wasserfällen führte der Weg über eine Kiesstrasse (mit entsprechendem rumpeln) bis zum Talkessel Botnstjörn in Ásbyrgi. Von dort aus ging es dem Meer entlang via Húsavík bis zum Hotel. Das Nachtessen genossen wir in der mit rund 18'000 Einwohnern viertgrössten Stadt Islands, in Akureyri. Vom Hotel aus erkundeten wir am nächsten Tag die vulkanische Gegend von Mývatn ("Mückensee"). Trotz der Ankündigung in Reiseführern hatten wir Glück mit den Mücken, es hatte fast keine. Besucht haben wir die bekannten Highlights wie den Wasserfall Goðafoss,
die Explosions-/Pseudokrater bei Skútustaðir, das Lavafeld Dimmuborgir, das Geothermal Feld Hverarönd und auch die Lavagegend von Krafla. Überall dampft und zischt es, man ist sich nicht sicher, ob man sich wirklich noch auf der Erde befindet, oder nicht eher auf einem fremden Planeten. Als krönender Abschluss dieses Tages genossen wir ein Bad im Myvatn Nature Baths und beobachteten beim Hotel den fast zwei Stunden langen Sonnenuntergang um ca. 23:46.

Nach dem Aufenthalt in der Region um Akureyri machten wir uns auf den Weg in Richtung Westfjorde. Zuerst aber genossen wir noch einen Abstecher am Meer entlang via Siglufjörður, einem sehr schönen kleinen Dorf mit gutem Essen und einem interessanten Heringsfangmuseum. Die Strasse führte durch ein paar spannende, einspurige Tunnels mit Ausweichnischen.
Ein Zwischenhalt bei Glaumbær zeigte uns, wie die Isländer in Torfhäusern gelebt haben.

Die Westfjorde

Anschliessend an die Übernachtung in Varmahlíð ging es am neunten Tag nun definitiv rein in die Westfjorde zum abgelegenen Hotel Laugarhóll, welches nur über eine Rumpelpiste erreichbar ist. Das Hotel hat einen eigenen Swimmingpool, welcher über eine warme Quelle gespeist wird. Daneben fliesst ein kleiner Bach mit warmem Wasser und ein Hot Pot lädt zum entspannen ein. Eine kleine Oase, mitten im Nichts.

Zurück über die Rumpelpiste auf bessere Strassen machten wir uns am zehnten Tag auf in Richtung Ísafjörður, der "Hauptstadt" der Westfjorde. Über viele Kurven und um unzählige Fjorde führte diese Strasse durch die tolle Landschaft der Westfjorde. Unterwegs konnten wir in der Nähe von Litlibær zahlreichen Seehunden bei ihrem Sonnenbad zuschauen. Immer mal wieder fuhren wir durch dicke Nebelschwaden, die vom Meer her ins Land zogen. Ein wundervolles Naturschauspiel.

In Ísafjörður übernachteten wir zwei Mal. Am zweiten Tag unternahmen wir eine kleine Wanderung in der Nähe, natürlich bei einem Wasserfall. In dieser Gegend sind im Winter Skilifte in Betrieb mit einem kleinen Skigebiet. Als krönender Abschluss des Tages genossen wir eine RIB Boat Ocean Safari inkl. Whale watching. Wir hatten grosses Glück und sahen einige Wale von ganz nah.

Weiter ging es am zwölften Tag zum westlichsten Punkt nach Látrabjarg, auch wieder über lange Rumpelpisten, dafür durch wunderbare Landschaften. Auch auf dieser Strecke durfte ein imposanter Wasserfall nicht fehlen, dieser hat den Namen Dynjandi. Bei Látrabjarg hat man die Gelegenheit tausende von Vögel zu beobachten, inkl. dem herzigen "Nationalvogel" Puffin (Papageitaucher). Übernachtet haben wir im Guesthouse Breiðavík, ganz in der Nähe des Vogelfelsens. Direkt vom Hotelzimmer aus, ja sogar direkt aus dem Bett, konnten wir wieder einen fantastischen Sonnenuntergang über dem Meer geniessen.

Von den Westfjorden zurück aufs "Festland" ging es per Autofähre von Breidafjordur nach Stykkishólmur bis nach Borgarnes, wo wir unsere zweit letzte Nacht verbrachten.

Am letzten Tag vor der Heimreise führte uns unsere Fahrt durch die vulkanische Gegend von der Reykjanesskagi Halbinsel bis zum Ausgangspunkt Keflavík. An der bekannten Blue Lagoon sind wir nur vorbeigefahren, da man für einen Besuch Tage voraus reservieren muss und der Eintritt ziemlich teuer ist.

Nach einer letzten Übernachtung in Keflavík flogen wir am Tag darauf in aller Frühe zurück nach Zürich.

Autofahren in Island

Als Mietauto hatten wir einen relativ neuen Toyota Auris von Hertz, welchen wir mit 7'192 Kilometer entgegen nahmen. Als wir das Auto abgaben, hatte es 10'171 Kilometer auf dem Zähler. Somit haben wir während unserer Islandrundreise 2'979 Kilometer zurückgelegt. Getankt haben wir ca. 183 Liter Benzin. Die Benzinpreise sind vergleichbar zu schweizer Preisen.

Die Strassen auf unserer Reiseroute sind grösstenteils in sehr gutem Zustand. In den Westfjorden trifft man jedoch des öfteren eine unbefestigte Strasse an, was aber kein Problem darstellt. Strassen mit dem Buchstaben F sollte man nur befahren, wenn man ein geländegängiges Fahrzeug (4x4) hat. Je mehr stellen eine Strassennummer hat, desto kleiner/schlechter ist die Strasse. Tunnels gibt es nur wenige und sind meistens einspurig. Im Tunnel hat es dann Ausweichstellen, damit man dem entgegenkommenden Verkehr ausweichen kann. Da es jedoch sehr wenig Verkehr hat, ist dies kein Problem.

Wissenswertes

  • Es gibt an jeder Ecke Fast Food (Pommes, Hamburger, Fish'n'Chips), man kommt fast nicht drum herum.
  • In Restaurants erhält man immer gratis frisches Wasser zum Essen.
  • Das Wasser aus dem Hahnen kann getrunken werden und hat eine sehr gute Qualität.
  • Je nach Gegend stinkt das Warmwasser aus dem Hahnen stark nach Schwefel.
  • Bargeld benötigt man nicht, man kann überall (auch im abgelegensten Ort) mit Kreditkarte bezahlen.
  • Man fühlt sich überaus sicher und muss sich keine Sorgen über Auto Diebe oder andere Diebstähle machen.
  • Isländer baden gerne - An vielen Orten gibt es Hot Pots zum Baden, teilweise auch gratis.

Ein paar Links zu guten Webseiten über Island:

Fotos

Zum Fotoalbum

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